Fotos als historische Quelle zu den deutsch-polnischen Beziehungen 1939-1945

Fotos als historische Quelle zu den deutsch-polnischen Beziehungen 1939-1945

Organisatoren
Wissenschaftliches Zentrum der Polnischen Akademie, Berlin Deutsch-Polnische Akademische Gesellschaft e.V., Berlin
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
17.05.2003 - 18.05.2003
Url der Konferenzwebsite
Von
Andrea Rudorff, Berlin

Spätestens seit der Diskussion um die Fotos der ersten "Wehrmachtsausstellung" 1999 wurde das Thema Fotos als historische Quelle als Desiderat der Forschung erkannt und die Auseinandersetzung damit begonnen. Mit dem Ziel, von verschiedenen Ausgangspunkten Fragen zum Umgang mit fotografischen Überlieferungen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs zu diskutieren, trafen sich auf der Konferenz in Berlin-Pankow HistorikerInnen, ArchivarInnen, PublizistInnen, DokumentarInnen, LehrerInnen, MitarbeiterInnen von Geschichtswerkstätten und Museen aus Deutschland und Polen zum Erfahrungsaustausch. Organisiert wurde die Tagung vom Wissenschaftlichen Zentrum der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Berlin in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Polnischen Akademischen Gesellschaft e.V.

Im ersten Teil der Veranstaltung wurden allgemeine Problemstellungen und Lösungsansätze bei der Aufbewahrung, Interpretation, Beschriftung und Zugänglichmachung von Fotos diskutiert. Im zweiten Teil lag der Fokus auf den Fotografien zur deutschen Besatzung in Polen 1939-45.

Im einleitenden Vortrag machte Dr. Bernd Boll (Freiburg) die Probleme der Überlieferung von deutschen Amateurfotografien aus dem Zweiten Weltkrieg deutlich. Da das Fotografieren in den 30er Jahren eine beliebte Freizeitbeschäftigung war, der vor allem junge Männer nachgingen, schätzt man, dass der Anteil der Wehrmachtssoldaten, die eine Kamera besaßen, etwas über 10 % lag. Viele deutsche Soldaten beschafften sich durch Plünderungen und Beschlagnahmungen in den besetzen Gebieten Kameras. Unter ihnen entwickelte sich eine Jagd nach Fotos als Zeitdokument und Trophäe. Durch die Sendung der Fotos nach Hause sollte eine Verbindung mit der Heimat hergestellt werden. Es entwickelten sich informelle Strukturen zur Verbreitung von Fotos innerhalb der Truppe. Ein Teil der Fotos, die die Soldaten gewöhnlich in der Brieftasche trugen, gelangte nach Gefangennahme oder Tod in die Hände der Alliierten und wurde nach dem Krieg als Beweismaterial bei der Strafverfolgung benutzt. Viele Fotosammlungen wurden durch die Kriegsverbrecherprozesse zersplittert. Die privaten Fotos der überlebenden Wehrmachtssoldaten wurden nach dem Krieg zu Hause aufbewahrt. Inzwischen dürfte sich die Masse der Privatfotos auf dem Sperrmüll, in Auktionshäusern und Flohmärkten oder privaten Sammlungen befinden. Nur in einigen Fällen haben Erben die Fotos in Archive gegeben. Ein durchgehendes Provenienzprinzip, das die Archive in Bezug auf Textquellen anwenden, wird bei Privatfotos nicht als Sammlungsprinzip durchgeführt. Meistens handelt es sich um Mischformen der Aufbewahrung nach Provenienz, Sachthemen, Personen, geographischen Gebieten oder chronologischen Ordnungsprinzipien. Das liegt daran, dass die Entstehungs- und Überlieferungsgeschichten der Fotos aus dem Zweiten Weltkrieg durch das chaotische Überlieferungskontinuum oftmals nicht leicht zu bestimmen sind. Mehrfachabzüge, Reproduktionen, Retuschen (die oftmals vorgenommen wurden, um die Fotos als Druckvorlage nutzbar zu machen), seitenverkehrte Abzüge und verkleinerte Bildausschnitte, nachträgliche Beschriftungen und falsche Zuordnungen erschweren zusätzlich die korrekte Einordnung.

Dr. Elisabeth Klamper vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands (DÖW) in Wien referierte anschließend über die Problematik der fotografischen Quellen im DÖW. Das DÖW verfügt über 40 000 Fotos, die nach und nach digitalisiert werden und Nutzern zur Verfügung stehen. Erst nach den Diskussionen um die Fotos in der "Wehrmachtsausstellung", von denen viele aus den Beständen des DÖW stammten, begannen innerhalb des Archivs Diskussionen um die Verwendung der Fotos als historische Quellen und ein entsprechender Wandel im Umgang mit den Fotos. Vorher wurden die Fotos ausschließlich als Illustration verwendet; nach der Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte wurde nicht gefragt. Fotos wurden oft anonym abgegeben und nicht angemessen inventarisiert. In vielen Fällen läßt sich nicht mehr feststellen, wann und wie die Fotos ins DÖW gelangt sind. Die Archivare des DÖW besitzen keine spezielle Ausbildung zum Umgang mit Fotos. Der Vortrag von Frau Dr. Klamper lieferte zahlreiche Ansatzpunkte für eine lebhafte Diskussion. Ihre Aussage, ein Foto allein spräche nicht und würde nur durch das Wissen um den Kontext zum Sprechen gebracht, rief Kritik im Publikum hervor. Gerade Fotos von Erschießungen, so das Gegenargument, sprächen auch ohne das Wissen um den Kontext auf stark emotionalisierende Weise zum Betrachter. Fotos seien immer Kommunikationsangebote, die auf verschiedenen Verstehensebenen funktionieren. In diesem Zusammenhang wäre es wichtig, klare Kategorien zu entwickeln, die zwischen der "harten" und "weichen" Information eines Fotos, seiner Konnotation und Denotation unterscheiden und die "Eye-catcher"-Wirkung mit berücksichtigen. Die Aussage der Referentin, es wäre schwer erkennbar, aus welcher Motivation ein Foto gemacht würde, führte zu einer Diskussion über die Frage, welche Rolle die Intention des Fotografen für den Betrachter bei der Interpretation des Fotos spielt. Können Propagandafotos aus einem völlig anderen Blickwinkel betrachtet werden? Resümierend kam man zu dem Schluss, dass die Interpretation eines jeden Fotos allein dem Betrachter überlassen bleibt. Wichtig für seine Einordnung sei jedoch das Wissen um den Entstehungs- und den Verwendungszusammenhang des Bildes. Dabei wurde darauf hingewiesen, dass eine zu schnelle und unkritische Einordnung von Fotos häufig bei sogenannten "common sense"-Fotos erfolge, Kritikfähigkeit dagegen meist nur bei den ohnehin strittigen Themen entwickelt würde.

In einem weiteren Referat stellte Piotr Swiatek (Köln) von der Deutschen Gesellschaft für Photographie, Sektion Wissenschaft und Technik, neue Methoden zur Überprüfung der Authentizität von Fotografien mit modernen Bildbearbeitungsmethoden vor. Günstig für den Bearbeitungszeitraum Zweiter Weltkrieg sei im Gegensatz zum digitalen Zeitalter die Tatsache, dass überwiegend ungefälschte materielle Vorlagen vorhanden sind. Generell ist es mit modernen Bildbearbeitungsmethoden nur möglich, eine Fälschung, nicht aber die Authentizität eines Bildes nachzuweisen. Swiatek stellte neue Möglichkeiten für das Arbeiten mit historischen Fotos vor. Gewöhnliche Scanner mit 2400 dpi ermöglichen heutzutage eine Detailwiedergabe, die zur Bildanalyse ausreichend ist. Durch die Fourieranalyse kann festgestellt werden, ob zwei Fotos mit durchaus unterschiedlichen Ansichten zur gleichen Charge gehören oder nicht. Dies kann bei der historischen Einordnung von Fotos von Nutzen sein, da oftmals Unsicherheiten über die Zusammengehörigkeit von Fotos existieren. Außerdem erläuterte der Referent Verfahren zur Suche nach einzelnen Motiven, die zur schnelleren Sichtung und Sortierung von Fotomaterial eingesetzt werden können. Von Interesse für die Verwalter von Fotosammlungen waren auch die Methoden zur Sicherung von Fotos durch Wasserzeichen, die vor einer unerlaubten Weiterverarbeitung schützen können, aber nicht vor einer Nutzung des Fotos im Netz. Eine Zusammenfassung des Vortrags von Piotr Swiatek ist im Internet einsehbar.1

Klaus Hesse von der Stiftung Topographie des Terrors (Berlin) besprach in seinem Vortrag über Fotografien öffentlicher Demütigungen von sogenannten "Rasseschändern", denen auch ein Abschnitt in dem von ihm und Philipp Springer veröffentlichten Buch "Vor aller Augen: Fotodokumente des nationalsozialistischen Terrors in der Provinz", Berlin 2002, gewidmet ist. Es handelte sich um Aufnahmen von Frauen, die wegen ihrer Liebesverhältnisse mit ausländischen Kriegsgefangenen oder Zwangsarbeitern vor allem in den Jahren 1940/ 41 in öffentlichen Machtdemonstrationen der lokalen Partei- und SS-Funktionäre gedemütigt wurden. Diese Spektakel erinnerten an mittelalterliche Rituale: die Frauen mussten mit Schildern um den Hals durch die Stadt marschieren und häufig wurden ihnen die Haare geschoren. Die Fotos stammen aus vielen kleinen lokalen Archiven und waren bisher nur im lokalen Rahmen veröffentlicht worden. Interessant war hierbei die Frage, was die Fotos über Zustimmung oder Scham, Folgebereitschaft oder Verführung der zuschauenden Bevölkerung aussagen. Auf den gezeigten Beispielfotos wurden sehr unterschiedliche Reaktionen von ausgelassener Freude bis hin zu ernster Anspannung in den Minen des zuschauenden Publikums deutlich, das aber - wie der Referent betonte - nur einen Teil der Bevölkerung ausmachte. Die Diskussion zu diesem Thema litt unter dem strengen Zeitmanagement des Moderators. Hier hätten sich ansonsten sicher noch interessante Aspekte ergeben. Ein Zusammenhang zu den deutsch-polnischen Beziehungen ließ sich nur dadurch herstellen, dass ein Teil der Frauen der Liebesbeziehung mit polnischen Zwangsarbeitern beschuldigt wurde.

Miriam Yegane Arani (Berlin) referierte über Fotografien aus dem besetzten Warschau 1939-42. Ihr Beitrag stützte sich auf einen Aufsatz, der 1997 in der Zeitschrift "Fotogeschichte" veröffentlicht worden war.2 Sie skizzierte die unterschiedlichen Entstehungszusammenhänge der fotografischen Quellen und verglich einige wichtige Bildthemen. So sollten die Aufnahmen der Propagandakompagnien der deutschen Wehrmacht vor allem Vorurteile über Polen bestätigen und keine Sympathien (etwa durch das Zeigen von Leiden der Bevölkerung) wecken. Dagegen dokumentierte der deutsche Polizeiapparat im besetzen Polen durchaus die Verfolgung von Zivilbevölkerung, wie zum Beispiel die Erhängung von polnischen Zivilisten. Dem amerikanischen Journalisten Julian Bryan gelang es, Fotos vom Leid der Zivilbevölkerung im besetzten Warschau im September 1939 aus dem Land zu schmuggeln. Aber auch Privataufnahmen deutscher Soldaten zeigen ein anderes Bild als die Fotos des offiziellen deutschen Presseumlaufs. So fotografierte der promovierte Publizist Hans-Joachim Gerke als Soldat in Warschau den Alltag in der besetzten Stadt. Sie zeigen die Anfänge des Ghettos, Ruinen, Straßenmärkte, Bettler. Gleichzeitig wird in Straßenszenen die (noch vorhandene) Schönheit von Warschaus Gebäuden und Plätzen deutlich: eine starke Abweichung von dem regierungsamtlich geförderten Bild Polens. In der zweiten Phase der Besatzungszeit entstand in Warschau eine systematisch organisierte oppositionelle polnische Dokumentarfotografie. Die kleinen Fotobetriebe in der Stadt arbeiteten auf Anweisung der deutschen Besatzungsbehörden weiter und stellten oftmals illegal Zweitabzüge der von Deutschen abgegebenen Fotos für den polnischen Widerstand her. Auf diese Weise sind Verbrechen der deutschen Besatzungsmacht an Zivilisten, wie zum Beispiel die Erschießungen im Wald von Palmiry bei Warschau, überliefert worden. Fotos aus unterschiedlicher Motivation und mit dementsprechend verschiedenen Ansichten entstanden auch im Warschauer Ghetto. Die Fotos der Propagandakompagnie 689 der deutschen Wehrmacht suggerieren ein sicheres und geordnetes Leben im Ghetto, während Privataufnahmen deutscher Soldaten, wie zum Beispiel von Heinrich Jöst, ein Bild von den Verhältnissen im Ghetto zeigen, in denen das Elend vorherrscht. Von der Motivwahl lassen sich bei diesen Aufnahmen Parallelen zu den Aufnahmen jüdischer Fotografen aufzeigen, wie zum Beispiel von Foto-Forbert, einem im Ghetto ansässigen Fotobetrieb oder den Fotos des Ringelblum-Archivs.

Dr. Danuta Jackiewicz, die Leiterin der ikonographischen Sammlungen des Nationalmuseums Warschau und Vorstandsmitglied des Vereins der Fotohistoriker beim Kunstinstitut der Polnischen Akademie der Wissenschaften, referierte zu (ausschließlich) polnischen Bildbänden der Nachkriegszeit zum Schicksals Warschaus im 2. Weltkrieg. Bisher ist zu diesem Thema keine Monographie erschienen. Die in Polen veröffentlichten Bildbände behandelten vier Grundmotive: die gesamte Besatzungszeit, das Warschauer Ghetto, den Warschauer Aufstand von 1944 und Warschau als Trümmerfeld. Zur gesamten Besatzungszeit liefert neben einigen Erscheinungen aus den 50er Jahren das reichhaltigste Bildmaterial der 1989 erschienene Bildband von Stanislaw Kopf "Die Besatzungszeit. Eine Bildchronik des kämpfenden Warschaus". Er enthält Fotos aus dem Besitz einschlägiger polnischer Einrichtungen, als auch aus Privatsammlungen. Ein gravierender Mangel sind die fehlenden Autorenhinweise, obwohl in vielen Fällen die Autoren identifiziert sind. Über das Warschauer Ghetto erschien 1963 zum 20. Jahrestag der erste Bildband, ein weiterer zum 45. Jahrestag 1988. Im Jahr 1997 erschien ein Bildband, der Archivaufnahmen aus dem Ghetto mit aktuellen Fotos dieses Stadtviertels kontrastiert. Zum Warschauer Aufstand von 1944 durften erst nach dem politischen "Tauwetter" im Jahr 1956 Bildbände erscheinen. Bis dahin war das Thema vollständig tabuisiert. 1957 erschienen drei illustrierte Titel zum Thema; die erste Monographie entstand 1979 mit Fotos von Jerzy Tomaszewski, der Untergrundreporter im Warschauer Aufstand war. Erst in den 80er Jahren wurde das Thema durch die Solidarnosc-Bewegung endgültig enttabuisiert und es entstanden weitere Bildbände.

Die abschließende Diskussion galt noch einmal dem Umgang der Archive mit Fotosammlungen, den Problemen der wissenschaftlichen Nutzer und der speziellen Problematik der deutsch-polnischen Beziehungen. In diesem Zusammenhang wurde auf die Entschließung der Teilnehmer der Konferenz "Das Photo als historische Quelle" des Hamburger Instituts für Sozialforschung im Juni 1999 Bezug genommen, die Empfehlungen an Archive und wissenschaftliche NutzerInnen zum Umgang mit historisch relevanten Fotos enthielt. Martina Werth-Mühl vom Bundesarchiv Koblenz sagte, die Ziele dieser Entschließung seien so hoch gewesen, dass man sich nie bemüht hätte, sie wirklich in Angriff zu nehmen. Zum Beispiel sei die Forderung nach der Errichtung eines zentralen Nachweissystems, das Informationen über Bildbestände in Archiven, Museen und anderen Verwahrstellen ausweist, unrealistisch. In Norwegen gibt es eine zentrale Erfassungsstelle für historische Fotos, der Bildbestand ist aber wegen der geringen Einwohnerzahl des Landes auch entsprechend kleiner. Allein das Bundesarchiv besitzt ca. acht Millionen Fotos, deren Digitalisierung und Einzelbildbeschreibung nicht zu leisten sei. Lediglich kleinere Museen oder Dokumentationsstellen haben dies mit ihren Beständen zum Teil schon in Angriff genommen. In Polen gibt es im Archiv der ehemaligen Hauptkommission (heute Institut des Nationalen Gedenkens) und in kleineren Regionalmuseen Einzelbildsignaturen.

Was die wissenschaftlichen Nutzer von Bildquellen angeht, so wurde festgestellt, dass trotz vorhandener Methoden zur äußeren und inneren Kritik fotografischer Quellen, Historiker vielfach weder Interesse aufbringen noch die Fähigkeit besitzen, mit Bildern fachgerecht umzugehen. Audiovisuelles Quellengut spielt im Geschichtsstudium so gut wie keine Rolle. Allein in der Lehrerausbildung, so waren sich viele einig, seien in dieser Hinsicht erste Schritte gewagt worden, da im Schulbereich häufiger Alternativen zu Textquellen genutzt werden als in den Universitäten. Eine Konferenzteilnehmerin plädierte dafür, die Erfahrungen von Museologen zu beachten, die in ihrer Ausbildung die Möglichkeit zur Spezialisierung auf Fotoarchivierung besitzen.

Die deutsch-polnischen Kontakte zwischen Historikern und die gegenseitige Nutzung von Archiven sind seit 1989 stark angestiegen. In Polen gibt es keine tabuisierten Bestände mehr, auch wenn bürokratische Schwierigkeiten bei der Nutzung der Archive auftauchen. Die Frage, wie deutsche und polnische Historiker mit ihrem jeweils spezifischen Wissen bei der Dokumentation und Interpretation von historisch relevanten Fotos ergänzend zusammenarbeiten können, wurde nicht diskutiert. Doch deutete sich auf der Tagung die Entstehung neuer deutsch-polnischer Kooperationen im Hinblick auf Publikationsprojekte an. Auch der Austausch von technischen Möglichkeiten zur Erfassung von Fotobeständen in Datenbanken erwies sich als sehr fruchtbar. So bot die Konferenz neben den inhaltlichen Informationen zu bereits bearbeiteten fotografischen Überlieferungen und der Wiederholung von bekannten und oft beklagten Unzulänglichkeiten im Umgang mit Fotos gerade durch das Gespräch zwischen HistorikerInnen und ArchivarInnen neue Einsichten in die jeweiligen Probleme und realitätsnahe Vorstellungen von den jeweiligen Möglichkeiten. Für die Zukunft ist auf die Bearbeitung von weiteren Fotobeständen zu hoffen und ein dringender Bedarf nach einer Bibliographie zum Thema wurde geäußert. Außerdem wäre wünschenswert, dass die theoretische Diskussion über Aussagen und Wirkung von Fotos, die auf der Tagung anklang, zum Beispiel durch die Entwicklung von klaren Kategorien ihrer Verstehensebenen, fortgeführt werden würde.

1 Swiatek, Piotr, Zur Überprüfung der Authentizität von Fotografien mit modernen Bildverarbeitungsmethoden. http://www.kowi.de/international/moel/events/03-05-17_berlin/ps_berlin_1.pdf
2 Arani, Miriam Yegane, Aus den Augen, aus dem Sinn? Publizierte Fotografien aus dem besetzten Warschau 1939 bis 1945, in Fotogeschichte 17 (1997): (Teil 1), H. 65, S. 33-58; (Teil 2), H. 66, S. 33-50.


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